Ich habe euch diese Woche aufgerufen mir eure Fragen zu schicken, egal ob sie mich persönlich betreffen oder ob ihr etwas über meine Arbeit, das Leben mit Cody und/ oder sonstige Dinge wissen wollt (Ihr könnt immer noch loslegen: Einfach an hallo@insideout-beratung.de schicken ? ).

Viele eurer Fragen zielten bisher auf innere Prozesse ab, die ich schon durchlaufen habe und bis heute durchlaufe. Eine Frage lautete z.B.: „Wie hast du angefangen? Was hat dich dazu gebracht, dich auf den Weg zu dir selbst zu machen?“

Darüber könnte ich jetzt stundenlange reden und viele Seiten schreiben, aber die Basis all‘ meiner Antworten sind zwei Dinge:
1.) Ich hatte das starke Gefühl und das Vertrauen, woher auch immer, dass mein nächster Schritt absolut richtig für mich ist. Ich kenne bis heute nicht die Ergebnisse all‘ meiner Projekte, Vorhaben etc. Aber der Weg dorthin gehört eindeutig zu mir, egal, ob er nach gesellschaftlichen Maßstäben ein „Erfolg“ ist oder nicht.
2.) Das zweite war eine Frage an mich, die immer wieder auftauchte und die mir keine Ruhe ließ. Bis ich sie mir bewusst machte, hat sie mich wirklich genervt! Die Frage lautet:

„Wer bin ich sonst noch?“

Wir haben bestimmte Vorstellungen davon wer wir sind, wer wir sein wollen, wie wir auf andere wirken etc. Darüber hinaus tragen wir aber viele Facetten in uns, die wir  verstecken, schützen, wegdrücken. Das verhindert, dass wir unsere Persönlichkeit in ihrer ganzen Größe, Kraft und Schönheit wahrnehmen.
Heute weiß ich, dass ich viele meiner eigenen Facetten nicht akzeptiert hatte, weil sie von der Gesellschaft nicht direkt gewertschätzt und anerkannt werden. Mit einigen Aspekten darf ich mich auch weiterhin beschäftigen…

Ein Beispiel: Ich bin eine leise Person, die viele Eindrücke gleichzeitig aufnimmt. „Leise“ heißt nicht, dass ich nur leise spreche oder mich auf Zehenspitzen durchs Leben bewege. Sondern, dass „leise“ meiner Persönlichkeit am Besten entspricht: Ich schätze das Feinsinnige. Ich mag einen gefühlvollen Ausdruck in Wort und Schrift und ich freue mich über einen sensiblen Umgang.

Warum ich dir das erzähle?

Unsere Gesellschaft weiß bis heute nicht zu schätzen worin die Stärken des „Anderen“ liegen. So wäre ich nie darauf gekommen in meinen „leisen“ Eigenschaften etwas Positives zu sehen, wenn ich mir nicht die Frage gestellt hätte, wie ich sie sonst noch betrachten könnte. Anstatt mich selbst verändern zu wollen,  kam plötzlich der Gedanke in mir auf, dass genau dieses „leise“ und sensible meine persönliche Kraft sein könnte.

Bis heute entdecke ich Facetten an mir, die mich immer mehr in meine eigene Größe bringen. Das ist nicht unbedingt das, was jeder einzelne dort draußen zu schätzen weiß, aber hey: Darauf kommt es auch nicht an. Viel schlimmer wäre es mit mir selbst im Krieg zu sein, um etwas zu werden, das ich nicht bin und auch nie sein werde. Stattdessen finde ich Menschen, die anerkennen können was mich ausmacht.

Heute kann ich anbieten, dich auf deinem Weg zu dir selbst zu begleiten – und das ist keineswegs selbstverständlich. Ebenso wenig wie es selbstverständlich ist, dass du vor deinem Bildschirm sitzt und dies liest. Wir alle gehen unseren Weg, bewusst oder unbewusst.

Aber jeder von uns ist auf seine eigene Art groß. „Großartig“ eben!

Du bist großartig, auch und gerade wegen der kleinen und großen Schatten, die du in dir trägst. Wir dürfen uns alle trauen mehr in unsere eigene Größe zu kommen und uns daran erinnern, dass wir neben der Angst vor Ablehnung auch den Mut in uns tragen, ganz wir selbst zu sein.

In diesem Sinne: Genieß ein schönes Wochenende mit dir selbst!

Deine Wiebke