Wie schön, dass du hier bist – ich freue mich sehr darüber!

Ich habe mir in der letzten Zeit einige Gedanken zum Thema Verantwortung, Abgrenzung und Selbstvertrauen gemacht und möchte dich hier daran teilhaben lassen.

Wahrscheinlich beschäftigt dich das Thema Verantwortung schon eine ganze Weile und womöglich belastet es dich sogar. Aus meiner Erfahrung als Coach für Feinsinnige kann ich sagen, dass Verantwortung eines der wichtigsten Themen überhaupt ist, wenn es darum geht, sich selbst in seiner Gänze anzuerkennen und in seine Kraft zu kommen. Du bist also nicht allein 🙂

Zunächst möchte ich einmal umreißen, was ich mit Verantwortung meine. Ich verstehe darunter die Haltung für die Konsequenzen, die sich aus dem Handeln oder Nicht-Handeln ergeben, einzustehen. Es ist die Erkenntnis, dass jeder Wirkung eine Ursache voraus geht und dass es einer Antwort auf diese Wirkung braucht – so steckt ja schon im Wort Verantwortung das Wort „Antwort“.

Häufig assoziieren wir mit Verantwortung etwas Erwachsenes, ein Zeichen für Reife und Eigenständigkeit. Jemand, der viel Verantwortung trägt, z.B. im Personalbereich, bekommt dafür in der Regel Anerkennung (auch in Form von mehr Geld). Verantwortung ist also etwas, das wir im wahrsten Sinne des Wortes „schultern“ und tragen.

Ganz wichtig ist in diesem Zusammenhang auch zu erwähnen, das idealerweise genau definiert ist, wofür Verantwortung getragen wird und wofür nicht. Es ist also klar umrissen, wo die Grenzen des eigenen Verantwortungsbereichs anfangen und wo sie enden.

Genau hier liegt meist das Problem, wenn dies nicht der Fall ist oder wenn dir deine Grenzen nicht bewusst sind. 

Wenn du z.B. das Gefühl hast dafür verantwortlich zu sein, wie sich jemand mit dir fühlt, wie ein Gespräch verläuft und/oder ob ein Tag für alle Beteiligten so schön wird wie gedacht, weitet sich deine Verantwortung in sehr viele Bereiche aus. Du entgrenzst dein eigenes Verantwortungsgefühl gewissermaßen. Das kostet nicht nur enorm viel Energie, sondern bringt dich auch in eine Position, die dich und deine eigenen Bedürfnisse komplett aus dem Spiel nimmt.

Denn wie solltest du noch deine eigenen Bedürfnisse und Wünsche äußern, wenn du dich komplett für die Umstände und das Gelingen des Vorhabens verantwortlich machst?

Hier stößt du verständlicherweise irgendwann an deine Belastungsgrenze und spürst, wie deine Energie nachlässt. Die innere Erschöpfung kann an diesem Punkt bereits sehr hoch sein und dich gleichzeitig frustrieren, weil dir Energie für all‘ das fehlt, was du sonst noch gern tun würdest.
Gleichzeitig gibt es eine Stimme in dir, die dir einen enormen Druck macht, genauso weiterzumachen wie bisher. Dieser Druck lässt dich wieder und wieder über deine eigenen Grenzen gehen und dich energetisch leer laufen.

Ich möchte dich einmal einladen kurz innezuhalten. Wofür genau trägst du gerade Verantwortung und ist das überhaupt deine Aufgabe?

Viele meiner KundInnen sind sehr empathisch und verspüren eine große Angst davor das vollständige Gestalten der Umstände loszulassen. In ihren Köpfen, und vielleicht auch in deinem, spielt sich bei diesem Gedanken das Szenario kompletter Entgleisung, Konflikten und gegenseitiger Verletzung ab. Das Gefühl des Kontrollverlustes überwiegt das positive Gefühl sich selbst zu entlasten und ins Vertrauen zu gehen.

Hier merkst du wahrscheinlich worauf ich hinaus will:

Die Umstände zu kontrollieren ist nicht dasselbe wie Verantwortung zu übernehmen.

Verantwortung meint immer das wahrnehmen der eigenen Grenzen und diese auch zu kommunizieren. Gleichzeitig achtest du damit auch dein Gegenüber, das ebenfalls die Situation mit gestaltet und für sich selbst sprechen möchte. Wenn du versuchst das komplette Szenario ungefragt zu übernehmen, und sei es aus der Angst heraus etwas könne in deinen Augen schief gehen, überschreitest du deine eigenen Grenzen und auch die deines Gegenübers. Hier darfst du unbedingt deine eigenen Grenzen abstecken und mitteilen. Du wirst überrascht sein, wie positiv sich das auswirkt!

Für dich selbst einzustehen und deine Bedürfnisse zu äußern, bedeutet auch immer sichtbarer zu werden – und genau hier erlebe ich bei vielen meiner KundInnen eine große Angst und Unsicherheit. Ich möchte dir hier und heute mitgeben: Das ist ok. Womöglich ist das so, weil du bisher noch nicht gelernt hast, dass genau das richtig, wichtig und wünschenswert ist – für dich und dein Umfeld.

Erst mit diesem Sichtbarwerden kannst du die tiefe Verbundenheit mit anderen eingehen, die wir uns alle so sehr wünschen und anstreben. Du kannst dir selbst die Erlaubnis geben dich heute auf den Weg zu machen und diese andere Form der Verantwortung lernen, in der du erst in dich hinein spürst und dich selbst wichtig genug nimmst von dir gehört zu werden. Dann übernimmst du nicht nur Verantwortung für dich sondern gehst auch liebevoller mit dir um.

Sei wohlwollend mit dir auf diesem Weg. Du lernst etwas Neues und mit Sicherheit wirst du nach dem Lesen dieses Blog-Artikels nicht gleich komplett entspannt Verantwortung nur für dich übernehmen. Aber wenn du dich hier wiedergefunden hast, dann möchte ich dir mitgeben:

Du kannst hier und jetzt dich neu entscheiden wie du auf dein Verantwortungsgefühl für Andere reagierst. 

Folge deinem Bauchgefühl. Es führt dich nach Hause zu dir selbst.

Wenn du möchtest, unterstütze ich dich gerne dabei. Du erreichst mich unter hallo@insideout-beratung.de, unter 0157 – 580 734 17 oder auch über die sozialen Medien Instagram und Facebook (wiebkegrimmig).

In Verbundenheit,

Wiebke